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Sonntag, 23. Juni 2013

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In Richtung Moselknie...

Nach einigen erholsamen Tagen und super Wetter verließen wir Metz in Richtung Nancy. Immer an der Mosel entlang und von einem kleinen Kanal flankiert, ging es zum Moselknie. Nach einigen Schwierigkeiten erreichten wir nach ein Paar Tagen das wundervolle Dorf Liverdun, wo wir zum ersten mal die Möglichkeit hatten, unseren Campingaufenthalt gegen Arbeitskraft einzutauschen. Viele Menschen haben uns gerade auf dieser Etappe durch ihre Unterstützung beigestanden. Alhamdulillah, ein weiteres Kapitel der Gastfreundschaft.

Nach drei wirklich schönen Tagen in Metz und bombastischem Wetter, ging es weiter Richtung Süden. Die Gänse meckerten, als ich mein Handtuch von der Wäscheleine nahm und plusterten sich auf. Bei muckeligen 24 Grad schulterten wir unsere Rucksäcke und durchquerten noch ein letztes mal die schöne Innenstadt von Metz. Über den "Place de Comédien", immer an der Mosel entlang, bis wir schließlich den GR5 Metz-Nancy erreichten und von einem kleinen Kanal und der Mosel umzingelt waren. Die Streck war wirklich eine Augenweide, zumal man im Kanal wirklich dicke Fische beim Sonnen beobachten konnte. Mehr als einmal hätten Haliim und ich gerne eine Angel reingeworfen, aber da wir keine Angelschnur mehr besitzen -denn die wurde bei unserem Aussortierwarn getrost ausgesondert- war das leider nicht möglich. Alle Angelfreunde sollten sich diese Stelle mal vornehmen, zumal es in Frankreich ganz einfach ist sich einen Angelschein zu kaufen bzw. nicht teuer ist. Ab dort ging es langweilig immer nur geradaus und schnell sind wir in einen gewissen Trott gefallen, der einer Art Trance glich. Stunde um Stunde immer im Tunnel einer Baumallee. Erst nach einer ganzen Weile merkten wir, dass wir wohl unser Tagesziel Pont-a-Mousson nihct mehr erreichen würden, denn dazu hatten wir viel zu viel Zeit damit vertrödelt, uns die Umgebung anzuschauen. Einen Zeltplatz konnten wir an dieser Baumallee nicht finden, also schleppten wir uns zum nächsten Dorf das wir ausmachen konnten und versuchten dort eine Lösung für unser Problem zu finden. So ereignete sich die Geschichte um die Familie Huberts. Nach einer wunderbar erholsamen Nacht und einem Frühstück mit dem besten Käse den ich jemals gegessen hatte, waren wir voller Elan nach Pont-a-Mousson aufgebrochen.

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Der Weg dorthin führte uns durch Wälder und nach einigen Auf- und Abstiegen hatten wir Pont-a-Mousson erreicht. Da wir ja nur einige Kilometer zu gehen hatten, waren wir ruck zuck dort und träumten unterwegs von Grillfleisch und einem kalten Getränk. :"Stell Dir mal vor wir kommen zu der Geminde und die machen ein Grillfest!" sagte Haliim zu mir. Und mit dieser Fata Morgana schlenderten wir Richtung Stadt. Da wir zwar den Namen und die Adresse der Geinde hatten, jedoch nicht wussten wo die Straße ist -zu großer Maßstab der Karte-, fragten wir zwei Schwestern. Diese brachten uns zu einer Gemeinde gleich um die Ecke, wo ein neues Gotteshaus gerade im Bau war. Als wir den Hof ereeichten, trauten wir unseren Augen nicht...EIN GRILLFEST war in vollem gange und uns lief gleich das Wasser im Mund zusammen. Alhamdulillah, war das gut! Es gab Döner, Böreck, Adana Kebab uvm. und schnell waren unsere Bäuche so gefüllt, dass wir keine Lust mehr hatten aufzustehen. Nach dem Asr Geget, bat uns ein Bruder an über die Nacht in der Moschee zu bleiben, was wir mit Freude annahmen. Nach dem wir uns eine Weile in der Moschee ausgeruht hatten -zumal es draußen auch zu heiß war- kamen wir abermals dem Bruder entgegen, der uns den Schlafplatz angeboten hatte. :"Der Vorstand hat mir gesagt, dass sie nicht möchten, dass ihr hier schlaft!" sagte er und versank hinter einem Schleier aus Scham. Kommt mit, ich zeige euch wo ihr zelten könnt! So stiegen wir in seinen Wagen, jedoch waren die Plätze die er uns zeigte eher weniger gut und so zeigte er uns die Moschee die wir am Anfang des Tages gesucht hatten. Nachdem wir zurück waren und Haliim und ich unsere Rucksäcke aufgesetzt hatten, machten wir uns auf den Weg zu der anderen Gemeinde. Salam und vielen Dank für alles! Die Essalam Moschee war nicht wirklich weit entfernt und da es noch zwei Stunden bis Maghreb dauern sollte und die Moschee abgeschlossen war, warteten wir vor dem Gebäude wo uns Tas ansprach. Er bot uns an unsere Taschen in seinem Büro abzustellen und lies uns in einem Konferenzraum ruhen bis die Moschee aufgeschlossen wurde. Nach dem Gebet und der Gewissheit, dass wir auch dort nicht bleiben konnten, gingen wir zurück um unsere Taschen zu holen, als Tas uns ein nicht abschlagbares Angebot machte. Alhamdulillah, denn ansonsten hätten wir sicherlich die Nacht kein Auge zugemacht. Nachdem uns Tas in Liverdun abgesetzt hatte, ging unser gewohnter Trott weiter. Zelt aufbauen, kochen, waschen und endlich mal wieder Emails abrufen, denn WLAN hat der Platz auch noch. Am nächsten Tag entdeckten wir erst wie schön Liverdun und der Campingplatz direkt an der Mosel gelegen eigentlich sind.




Nachem wir das naheliegende Intermarché erreicht hatten, um unsere Vorräte aufzufüllen, hatten wir den netten Platzwart angesprochen, ob er nciht arbeit für uns hätte. Der Platzwart lächelte und sagt :"Es gibt genug arbeit hier! Ich überlege mir etwas bis morgen!" So machten wir uns an ein leckee Abendessen und schliefen mit der Gewissheit ein, dass wir am nächsten Tag die Platzgebühren abarbeiten konnten.
Erst ziemlich spät kamen wir aus dem Zelt gekrabbelt -und das auch nur, weil es unerträglich heiß wurde!
Das Termometer zeigte 26 Grad und am Himmel ließ sich nicht eine einzige Wolke ausmachen. Nach einem guten Frühstück mit wunderbarem Käse zeigte uns der Platzwart unsere Arbeitsstelle. Das Nebenhaus welches neu gestrichen werden muss sollte es sein. Drei Fassaden bis auf 2,20m streichen und die Vierte mit "Antimoos" einkleistern. War das ein Spaß, da wir ja wussten, dass wir einige Tage "umsonst" dafür Zelten konnten und Haliim seine Füße ausruhen.




Nach 8,5 Stunden waren wir fertig und der Platzwart mehr als zufrieden.
:"Oh sehr schön und so sauber...sie haben es auf die deutsche Art gemacht! Sehr sehr gut!" So konnten wir die nächsten Tage ganz entspannt lesen und schreiben, denn der Deal verschaffte uns für die Arbeitsstunden 8,5 Gratistage auf dem Campingplatz. Das Wetter war immer noch super und so lümmelten wir meist den halben Tag auf unserer Liege in der Sonne und ließen es uns gut gehen. Obendrauf konnten wir nun für unseren Weg zu Intermarché auch noch das Fahrrad des Platzwartes benutzen, was uns einen Fußweg von einer halben Stunde ersparte und es zudem noch viel angenehmer machte die Einkäufe zu transportieren.



Morgen schon soll es weiter gehen immer südlich mit Peilung auf Dijon. Was wird uns wohl noch alles erwarten auf unserer Route durch Frankreich?! Wir sind zuversichtlich und freuen uns noch mehr nette Menschen zu treffen. Apropos, für alle die schon einmal die Worte vernommen haben :"Wenn Du nach Frankreich gehst, musst Du unbedingt französisch können!" Soll diese getrost aus seinem Kopf löschen, denn das ist ein dummes Klischee! Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass mehr Franzosen deutsch oder englisch sprechen, als deutsche englisch oder französisch...nur soviel dazu! ;)


...bleibt uns auf den Versen...ONE...

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